Sind die verwirrt? Warum keinen Gemüsegarten und gut? Warum einen Waldgarten pflanzen? Falls dir noch unklar ist, was ein Waldgarten genau ist, schau erst hier.
Was bringt ein Waldgarten?
- Naturschutz
- Klimaschutz
- Ertrag
- Erholungsgebiet
- Spielplatz
- Lehrstätte
Und das alles auf ein und derselben Fläche! Kann man ein Stück Land besser nutzen? 🙂 Hier einmal eine Übersicht für dich, was das genau umfasst:
Naturschutz
- Heimische Bäume und Beerensträucher sind Brutplatz, Nahrung und Schutz für Insekten, Vögel und Kleinsäugetiere
- Die Nachahmung eines Waldrandes führt zu enorm vielen Arten und verhindert Monokulturen
- Ungestörte Ecken und extensiv (=wenig) bewirtschaftete Bereiche lassen der Natur Ruhe
- Der Boden wird aufgebaut und mit Humus angereichert
- Wenn man mit Steinhaufen, Teichen, Lichtungen usw. experimentiert finden noch viel mehr Lebewesen Lebensraum
Klimaschutz
- Die Pflanzen speichern CO2
- Die Pflanzen produzieren O2
- Das Mikroklima im Waldgarten führt zu wärmeren Temperaturen im Winter und kälteren Temperaturen im Sommer, federt also die Auswirkungen des Klimawandels zum Teil ab.
- Wasser wird auf der Fläche gehalten statt in die Kanalisation (und somit in Ost- oder Nordsee) zu fließen und verdunstet weniger. Das ist wichtig um vermehrte Dürren zu überstehen.
Ertrag
- Obst
- Alle bekannten und unbekannten Sorten
- Äpfel, Birnen, Mirabellen, Maulbeeren, Heidelberen, Stachelbeeren, Holunderbeeren, Kirschen, Mehlbeeren, Elsbeeren…
- Und natürlich daraus hergestellte Marmeladen, Fruchtleder, Gelees, Most, Schnäpse…
- Gemüse
- Eher unbekanntes essbares Gemüse und Blätter von Bäumen und Sträuchern
- Mehrjährige bekannte Gemüse (Spargel, Rhabarber…)
- Holz
- Brennholz von schnell wachsenden Bäumen wie Weide oder Pappel
- Bauholz von Bambus
- Nüsse
- Walnuss, Haselnuss, Esskastanie…
- Die Bäume tragen erst nach ein paar Jahren, dafür sind Nüsse ein super Energielieferant
- Gewürze
- Pfeffer – Ja! Und zwar der chinesische und japanische. Sehr aromatisch!
- Lorbeer
- Diverse aromatische Blätter (z.B. Giersch, das unbeliebte „Unkraut“)
- Eier
- falls man Hühner im Waldgarten hält
- Flechtmaterial
- Flachs gefällig statt Seile?
- Oder Weidenruten?
- Medizinisch nutzbare Pflanzen
- Gibt es ganze Lehrbücher drüber
Und das Beste: Alles ohne jährliche Neusaaten oder Stecklingsanzucht oder tägliche Gießrunden. Mehrjährige angepasste Pflanzen sind da sehr robust und kommen gut selbst klar.
Erholungsgebiet
- Wohin geht man zur Erholung? Genau in den Wald(-Garten).
- Vogelgezwitscher, Angenehme Kühle, geschützt vor Wind, Blätterrascheln, Waldboden…
- Ob nur privat oder auch für die Nachbarn und Besucher – Sitzgelegenheiten unter Bäumen oder auf Lichtungen dürfen nicht fehlen!
Spielplatz
- Schickt die Kinder in den Waldgarten zum Spielen, entdecken, verstecken, naschen und bauen
- Dafür nur auf giftige Pflanzen achten oder die gar nicht erst anbauen
Lehrstätte
- Den Menschen nahe bringen, welche Pflanzen was können, wie die lokale Natur funktioniert und was man alles ohne Industrie herstellen kann
- Es wäre doch schade, wenn nur man selbst jetzt seine Fläche ökologisch und nützlich zeitgleich bewirtschaftet
Und nun?
Jetzt haben wir geklärt, warum einen Waldgarten anzulegen sinnvoll ist. Man muss nicht abwägen, ob man einen Gemüsegarten oder ein Naturschutzgebiet oder einen Park anlegt – man macht einfach alles zeitgleich! Quasi ein Multifunktionstool für ein nachhaltiges Leben. Man tut etwas für sich selbst und seine Mitmenschen. Lust bekommen einen Waldgarten anzulegen? Dann lies am Besten hier im Blog mit!
Danke an Martin Crawford und sein Team, für die tolle Erklärung im Englischen!