Nachdem das Grundstück für den Waldgarten gekauft ist, geht es los: Man muss einen Waldgarten planen! Da die Planung eines Waldgartens meiner Meinung nach sehr eng mit dem Verständnis der Permakultur zusammenhängt, empfehle ich, sich in beides einzuarbeiten. Dafür gibt es allerhand nützliche Infos z.B. hier (das meiste leider in Englisch):
– Martin Crawford: Buch Creating a forest garden (Meiner Meinung nach DAS Buch zur Waldgartengestaltung in unseren Breiten)
– Martin Crawford: Videoserie bei youtube
– Bill Mollison Buch Handbuch der Permakultur Für das tiefere Einlesen. Das Geld lohnt sich! Geht weit über die Gartengestaltung hinaus!
– Geoff Lawton: Youtube Kanal zur Permakultur
– Sepp Holzer: Buch „Wüste oder Paradies“ Insbesondere für die Planung des Wasserhaushaltes
Die konkreten Schritte
Aufbauend auf der Literatur oben bin ich die folgenden Schritte durchgegangen. Das lässt sich auch unwissenschaftlicher angehen, indem man sich fragt, was ein Waldgarten – also Pflanzen – zum Gedeihen brauchen: Licht, Luft, Wasser, Nährstoffe, „Boden“, passendes Mikroklima (Temperaturen, Windschutz, Feuchtigkeit), Pflanzen-Umfeld.
- Licht: Von wo kommt die Sonne zu welcher Tageszeit/Jahreszeit? In welchem Winkel über dem Horizont steht sie? Gibt es Schatten? Wie ist die Ausrichtung des Grundstücks?
- Luft: Ist meist ausreichend und gut vorhanden. Ausnahme: An vielbefahrenen Straßen oder in Industrie-Nähe.
- Wasser: Angesichts des Klimawandels und langen Trockenperioden einer der wichtigsten Punkte: Wieviel Regen fällt? Wieviel verdunstet? Wann fällt der Regen? Wie verhindere ich das Abfließen/Verdunsten? Wie speichere ich möglichst viel Wasser auf dem Grundstück? Wie beeinflusst der Waldgarten selbst das Mikroklima in einigen Jahren?
- Nährstoffe: Wie stelle ich eine ausreichende Versorgung der Pflanzen mit Hauptnährstoffen (Stickstoff…) und Spurenelementen sicher? Ohne dauerhaft Input (Dünger) von außen zuführen zu müssen? Welche Pflanzen fixieren Stickstoff? Welche Tiere leben hier und düngen? Wieviel Ernte entnehme ich dem System?
- Boden: Wie hoch ist der Anteil organischer Bodensubstanz? Wie sandig/lehmig ist der Boden? Wie tief ist der Boden? Hält er Wasser? Ist der PH-Wert passend für die Nährstoffaufnahme der Pflanzen?
- Mikroklima: Von wo und wie stark kommt der Wind? Wie kann ich den Wind abhalten/lenken? Gibt es wärmere/feuchtere/… Stellen auf dem Grundstück oder kann ich solche schaffen?
- Pflanzen-Umfeld: Welche Pflanzen beeinflussen sich gegenseitig positiv? (Fressfeinde, Bestäuber, Rankhilfe, Nährstoffe)Welche negativ?
Nach dieser sehr Pflanzen-basierten Vorgehensweise fehlt noch der Faktor Mensch: Was will ich mit dem Waldgarten erreichen? Wer soll ihn nutzen? Was soll er bringen? Welche äußeren Einflüsse (Lärm, Licht, Blicke…) möchte ich aussperren?
Ich hoffe das gibt euch einen ersten Einblick als Start, wenn ihr einen Waldgarten planen möchtet. Detaillierte Beschreibungen folgen, sobald Zeit ist 🙂